Dresdner Kunstsammlungen erhalten Geld aus dem Ausland
Dresden (dpa) – Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden können zunehmend auf finanzielle Hilfe aus dem Ausland bauen. So habe der J. Paul Getty Trust in Los Angeles die Kosten für die Sanierung von Fürstenporträts des Malers Heinrich Göding (1531-1606) in Höhe von 620 000 Mark (321 000 Euro) übernommen, teilte die Generaldirektorin Sybille Ebert-Schifferer in Dresden mit. Die ganzfigurigen Bildnisse waren beim Angriff auf Dresden 1945 durch Hitze und Löschwasser erheblich beschädigt worden. 20 befinden sich noch im Besitz der Sammlungen, 19 gilt es noch zu restaurieren……Der Michael Marks Charitable Trust in Losten finanziert die Wiederherstellung der rund 300 Jahre alten Bronzegruppe Bad des Apoll. Sie gilt als einzige plastische Kopie einer sehr berühmten, nach dem Entwurf von Le Brun in Marmor ausgeführten Skulpturengruppe, die Ludwig XIV. 1686 im Park des Schlosses von Versailles aufstellen ließ. August der Starke hatte die Bronzegruppe 1715 über einen Kunstagenten erworben.
In Zeiten knapper Kassen profitieren die Kunstsammlungen in diesem Jahr ferner von einer Erbtante aus Amerika. Die aus Berlin stammende Frau lebte bis zu ihrem Tod im US-Bundesstaat Arizona und hinterließ den Dresdnern in ihrem Testament rund 900 000 Mark. Die Kunstsammlungen wollen das Geld für die Restaurierung eines der kostbaren Türkenzelte aus der Rüstkammer verwenden. Solche Gaben aus dem Ausland ziehen vielleicht auch welche aus dem Inland nach sich, hofft Ebert-Schifferer.
Mit dem Getty Trust sind die Kunstsammlungen seit 1999 kollegial verbunden. Damals waren die Trusties auf Kunstreise in Dresden und halfen spontan bei der Finanzierung eines wertvollen Astrolabiums aus dem 17. Jahrhundert für den Mathematisch-Physikalischen Salon. In der Restaurationswerkstatt des Getty Museums wird derzeit das Gemälde Heilige Familie des Italieners Andrea Mantegna von einem Experten aus Dresden und amerikanischen Kollegen restauriert. Dresden wiederum leiht dem Getty Museum in den kommenden Jahren mehrere Kunstschätze.
Meldung vom 13.08.2001 14:23 Uhr
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